Nach den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg ist der Super-GAU ausgeblieben: die AfD ist „nur” in Thüringen stärkste Kraft geworden, zudem sind in allen drei Bundesländern teilweise schwierig zu realisierende, aber dennoch nicht unmögliche Regierungsoptionen unter Führung der demokratischen Mitte möglich. 

Die SPD-geführte Bundesregierung mit den Grünen und der FDP steht dennoch endgültig vor der Zerreißprobe. Die Ergebnisse der drei Landtagswahlen waren für die Parteien durchweg desaströs, der einzige vermeintliche Lichtblick – ein zum Ende starkes Abschneiden der SPD in Brandenburg – entpuppt sich bei genauerer Betrachtung ebenfalls als Niederlage für Bundeskanzler Olaf Scholz. 

Die finale Weggabelung der Ampelkoalition kommt nun voraussichtlich im November. Die abschließenden Beratungen im Deutschen Bundestag über den Bundeshaushalt für das Jahr 2025 sind Risiko und – zynisch betrachtet – Chance zugleich: Risiko, da dort der finale Bruch in der Zusammenarbeit der drei unglücklichen Partner stattfinden könnte; Chance, da es die perfekte Gelegenheit wäre, das Bündnis gewollt scheitern zu lassen. 

Doch egal, ob mit dann vorgezogenen Neuwahlen im Frühjahr oder nach dem regulären Wahltermin im September 2025. Alle Zeichen deuten darauf hin, dass Deutschland nicht nur eine neue Bundesregierung, sondern auch einen neuen Bundeskanzler bekommt – selbst für den unwahrscheinlichen Fall eines erneuten Sieges der SPD. 

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