„Ist das ein Teams-Hintergrund oder arbeitest du von woanders aus?", diese Frage wurde mir im Dezember von einem Kunden gestellt, als sich mein Hintergrund von einer kahlen weißen Wand in ein großes Fenster mit Blick auf den fallenden Schnee verwandelt hatte. Ich saß nicht im Büro oder arbeitete von meiner Wohnung in Lübeck aus – sondern konnte im Rahmen des Programms "Work from Anywhere" von meinem Elternhaus in Norwegen meiner Tätigkeit als Junior Social Media Consultant nachgehen.
Mein erster Arbeitstag bei Edelman war der 16. März 2020 – auch bekannt als der erste Tag des COVID-Lockdowns. Damals klingelte es an der Haustür und ich bekam meinen Laptop vom Postboten ausgehändigt. Wie vermutlich die meisten von uns, kann ich sagen, dass ich mich an die virtuelle Arbeit gewöhnt habe. Viele meiner Kolleg:innen haben das mobile Arbeiten nach dem Lockdown genutzt, um von Cafés oder Co-Working-Spaces aus zu arbeiten. Bei meiner Planung meiner Weihnachtsferien, ist mir aufgefallen, dass ich im Rahmen der „Work from Anywhere“-Regelung bis zu 30 Tage im Geschäftsjahr beantragen kann, um im EU-Ausland zu arbeiten. Da ich zu dem Zeitpunkt bereits zwei Jahre in Folge kalte, graue und verregnete Weihnachten erlebt hatte (sorry, Deutschland!), brauchte ich wieder eine weiße Weihnacht. Demnach habe ich diese Möglichkeit sofort ergriffen.
Nach einem Gespräch mit meinem Team Lead und dem Ausfüllen eines kurzen Formulars stand nur noch eine kurze Wartezeit zwischen mir und meinem Reiseziel, in der die Personalabteilung alle steuerrechtlichen Details geklärt hatte. Eine E-Mail und ein Flugticket später saß ich dann schon im Flieger „nach Hause“.
Die Reaktion meiner Kunden war überrascht, als ich ihnen von der gebotenen Möglichkeit erzählte, im Ausland zu arbeiten. Ebenso wie ich es war, als ich meine ersten Schritte auf norwegischen Boden setzte. Es waren etwa 2 Grad, als ich ins Flugzeug stieg, und obwohl ich mich für diesen Anlass warm angezogen hatte – und mich relativ gut auf die Kälte vorbereitet fühlte – muss ich zugeben, dass mich die minus 16 Grad und 40 cm Schnee in Norwegen dann doch überrascht haben.
Nach einem Tag der "Akklimatisierung" – und freudigen Umarmungen von meinen Eltern – hatte ich mich schnell an meine neue Routine gewöhnt. Das Aufwachen und das Arbeiten waren nicht anders als vorher, nur die Mittagspausen waren jetzt etwas weißer und die Aktivitäten nach der Arbeit etwas kälter. Ein paar Skiausflüge und ein norwegisches Weihnachtsfest später, war ich schon auf dem Weg zurück nach Deutschland.
Ich konnte mental gestärkt nach Deutschland zurückkehren und war dankbar für das wärmere Wetter. Zum Vergleich: In Lübeck hatte es während meiner Abwesenheit nur einmal geschneit. Wie viele meiner Kolleg:innen, habe ich bereits jetzt mit der Planung meiner nächsten "Work from Anywhere"-Reise begonnen!